Bergrheinfeld |
Die Lage des Dorfes an der Straße Schweinfurt-Würzburg sowie die Nähe der befestigten Reichsstadt hatten zur Folge, dass Bergrheinfeld unter den vielen kriegerischen Ereignissen im Frankenland über Jahrhunderte hinweg bis in die Neuzeit sehr zu leiden hatte. Plünderungen, Überfälle, Mord, Brandschatzungen, zu leistende Lieferungen und Vorspanndienste bis zu den Bombennächten des letzten Krieges brachten den Einwohnern Not und Tod.
In der Fehde zwischen dem Hochstift Würzburg und der freien Reichsstadt Schweinfurt (1387/88) wurde die gemeinsame Mutterkirche von Rheinfeld der Glocken beraubt und zerstört. Im Bauernkrieg (1525) zogen wiederholt wilde Haufen plündernd durch Bergrheinfeld. Der Markgräflerkrieg (1553–1554) war der grausamste Kampf des protestantisch gewordenen Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg (Ansbach-Bayreuth) gegen die katholischen Lande. Diesem Kriegsgräuel fiel auch unsere alte Bartholomäuskirche zum Opfer.
Tiefste Not und schwerste Drangsal brachte der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) unserem Heimatort. Ein altes Verwaltungsbuch der hiesigen Gemeinde weiß aus dem Jahre 1632 zu berichten, dass »bei Anwesenheit Weimarischer Völker das Unterdorf allhier abgebrannt worden.« Am 16. April 1647 wurde Bergrheinfeld völlig niedergerissen.
Während der deutsche Bruderkrieg (1866), der deutsch-französische Krieg (1870/71) und der erste Weltkrieg (1914–18) nicht unmittelbar in unserer Heimat ausgetragen wurden, wälzte sich die Kriegsfurie des zweiten Weltkrieges (1939–45) nach weltweiter Aufblähung bis in unseren Heimatort hinein und forderte ihren Blutzoll; selbst Frauen und Kinder wurden ein Opfer dieser Kriegsgreuel.