Schweinfurt, Geschichte I |
Die Gegend um das heutige Schweinfurt war nach archäologischen Untersuchungen offenbar bereits zu vor- und frühgeschichtlicher Zeit kontinuierlich besiedelt. Die erste relativ gesicherte Siedlung stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 7. Jh.s. Außerdem belegt der Codex Edelini des Klosters Weißenburg die Existenz eines Ortes Suinuurde, bei welchem bereits seit Jahrzehnten Weinanbau betrieben wurde. Urkunden dieses Klosters im Elsass, sowie eines Kosters aus Fulda, die in der Schweinfurter Gegend Land besaßen, beweisen den Beginn der Geschichte von Schweinfurt im Jahr 791, dort wurde ein Ort, welcher heute innerhalb der Schweinfurter Gemarkung läge als Swinfurt oder auch als Suinfurtero bezeichnet. Um das Jahr 1000 A.D. hatten die Markgrafen von Schweinfurt, damals das mächtigste Adelsgeschlecht im Raum des heutigen Frankens, eine wichtige Burg im Volkfeldgau auf der Peterstirn bei Schweinfurt (siehe Bild). Das erste überlieferte Glied dieses Fürstengeschlechtes war im Jahre 941 Graf Berthold. Die früheste Benennung nach der Burg Schweinfurt stammt jedoch erst aus dem Jahr 1033. Nach der Niederlage des Grafen Heinrich von Schweinfurt, auch Hezilo genannt, in der Auseinandersetzung mit König Heinrich II. im Jahr 1002/1003 verlor das Geschlecht seine dominierende Position, diese Auseinandersetzung ist als Schweinfurter Fehde bekannt. Sowohl Graf Heinrich († 1017) als auch dessen Mutter Eila († 1015) fanden im Bereich des Burgklosters ihre letzte Ruhestätte, dieses wurde vor 1015 von Eila als Dank für den Erhalt der Burg als Nonnenkloster gestiftet und ging bereits 1122 an das Hochstift Eichstätt, da im 12.Jh. das Fürstengeschlecht im Mannesstamm ausstarb, nachdem es dem Hochstift zugesprochen war wurde es in ein Mönchskloster umgewandelt. Auch die übrigen Besitzungen im Raum Schweinfurt kamen größtenteils an das Bistum Eichstätt. 1263/65 ging das Kloster in das Eigentum des Deutschen Ordens über.
Im Verlauf des 12. Jh.s erfolgte eine Siedlungsverlagerung von der unterhalb der Peterstirn gelegenen Alten Stätte (heute Altstadtstraße, Höllental) nach Westen, jenseits des Marienbaches (heutige Innenstadt, Zürch). In dieser Zeit entwickelte sich Schweinfurt zur Reichsstadt. Kaiser Friedrich II. und dessen Sohn Heinrich verliehen Schweinfurt Markt- und Münzrechte. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Teile der Stadtpfarrkirche St. Johannis.